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Fahrradsattel SQlab 611 active CrMo im Test

 

 

SQlab 611 Fahrradsattel im Test

Sqlab 611 active CrMo mit auswechselbaren Elastomer Puffer für mehr Komfort und Entlastung der Wirbelsäule

Den Fahrradsattel 611Active CrMo teste ich seit 2014, in der Breite 14 Zentimeter. Meist ist er auf einem Scott Genius montiert. Für diesen Test habe ich etwas mehr als 5000 Kilometer mit diesem Sattel zurückgelegt.

Das Obermaterial hat sich etwas abgenutzt, da ich mit dem Mountainbike meist bei schlechtem Wetter und im Gelände unterwegs bin. Aber außer diesem kleinen Schönheitsfehler ist der Testsattel noch vollkommen in Ordnung.

Als Dämpfer für das Active System habe ich die mittlere Variante für 60-80 Kilo montiert obwohl ich eigentlich fast 90 Kilo wiege. Der Komfortgewinn durch die Active Sattelaufhängung ist deutlich spürbar auch auf meinem Scott Fully. Ob mit diesem Fahrradsattel tatsächlich die Rückenmuskulatur trainiert und gestärkt wird kann ich nicht beurteilen, da ich keine Rückenprobleme habe.
Durch die lange Sattelnase lässt sich das Fahrrad auch in schwierigem Gelände, wenn im stehen gefahren wird, sehr gut mit den Oberschenkeln dirigieren.

Für Mountainbiker die wie ich im Dammbereich mit einem konventionellen Sattel nicht zurecht kommen ist der SQlab 611 Active auf jeden Fall die erste Wahl. Da nimmt man auch das etwas höhere Gewicht in Kauf.
Der Preis ist Aufgrund der vielen einzigartigen und ergonomischen Details auf jeden Fall gerechtfertigt.

 

Vorteile:

Komfortabel durch innovative Sattelaufhängung
Entlastung im Dammbereich durch Stufe
Hochwertige Verarbeitung
Garantieleistungen und Service

 

Nachteile:

Hohes Gewicht

 

Wer mit dem SQlab Sattel nicht zurechtkommt, sollte je nach vorliegenden Beschwerden einen Loch- oder Spaltensattel ausprobieren. Eine Auswahl geeigneter Sättel habe ich auf der Fahrradsattel Seite zusammen gestellt.

In dem Ratgeberartikel „Fahrradsattel Kontaktzonen“ erkläre ich den Unterschied zwischen Schambein- und Sitzbeinbelaster, und wie man den jeweiligen Bereich entlastet. Im Ratgeberartikel „Schmerzfrei auf dem Fahrradsattel“ findest Du Produktempfehlungen zu den verschiedenen Problemfällen.

Wenn Du Fragen hast kannst Du diese gerne in den Kommentaren stellen oder mir eine E-mail schreiben an: info@fahrrad-gesundheit.de

 

 

Montage und richtige Einstellung des SQlab 611 active

 

Für die optimale Entlastung ist es erforderlich, dass der Sattel sowohl in der Höhe, dem Abstand zum Lenker und in der Neigung richtig montiert wird. Ausserdem ist die passende Sattelbreite sehr wichtig.

Sattel falsch montiert.

Der SQlab 611 ist zu weit vorne montiert. Dadurch kommt der Sattel zu weit nach hinten und die Sitzknochen liegen nicht auf der breitesten Stelle des Sattels auf.

Wie die richtige Sattelhöhe ermittelt werden kann, erfährst du in diesem Beitrag: https://bikesattel.de/sattelhoehe-einstellen/

Den SQlab 611 active gibt es in den Breiten 13,14 und 15 Zentimeter.
In dem Artikel zur Sitzknochenvermessung kannst Du nachlesen wie man den Sitzknochenabstand ausmisst.

Der SQlab 611 baut etwas höher als die meisten Mountainbikesättel, deshalb sollte man vor dem Wechsel die Sattelhöhe von der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des alten Sattels ausmessen, und nach der Montage des 611er die Sattelhöhe korrigieren.
Der Sattel wird etwa 2 cm weiter vorne montiert, damit die Sitzknochen auf der breitesten Stelle aufliegen. Hat die Sattelstütze einen Versatz nach hinten und der Sattel kann nicht weit genug nach vorne geschoben werden dann verwende eine Stütze ohne Versatz.

 

Richtige Montage Sqlab 611

Der Sqlab 611 sollte weiter vorne montiert werden als ein herkömmlicher Fahrradsattel. Der Sattel muss aber immer im hellen markierten Bereich geklemmt werden.

Die häufigsten Probleme meiner Kunden mit den SQlab Sätteln entstehen, weil die Sättel nicht richtig eingestellt werden. Meist ist der Sattel zu hoch und zu weit hinten montiert. Dadurch liegen die Sitzknochen auf dem schmalen mittleren Teil des Sattels auf und der Druck auf den Dammbereich ist sehr hoch.

Der Sattel sollte wie jeder andere Sattel waagerecht montiert werden am besten mit Hilfe einer Wasserwaage. Ist der Oberkörper sehr weit nach vorne gebeugt, bei einer sportlichen Sitzposition, kann man die Sattelnase leicht nach vorne absenken.
Rutscht man auf dem Sattel nach vorne kann man die Sattelnase auch leicht anheben. Wenn Du auf dem Stufensattel nach vorne rutscht ist das oft auch ein Zeichen, dass der Abstand zum Lenker zu groß ist. Abhilfe schafft hier eine Sattelstütze ohne Versatz nach hinten oder ein kürzerer Lenkervorbau.

 

Richtige Sattelneigung mit Wasserwaage überprüfen

Auf dem Bild kann ist die Stufenform des SQlab 611 deutlich zu erkennen. Der Sattel ist waagerecht montiert und der vordere Teil mit der Sattelnase liegt tiefer. Dadurch reduziert sich der Druck auf den Dammbereich und die Genitalien.

 

 

Wie lange dauert die Gewöhnung an den SQlab 611 active

 

Wer schon einmal die Stufensättel von SQlab gefahren hat gewöhnt sich sehr schnell an den 611er active. Einzig die bewegliche Aufhängung ist etwas ungewohnt. Damit am Anfang die Kippbewegung des Sattels nicht zu stark stört habe ich das härteste Elastomer eingesetzt. Die Elastomere lassen sich einfach ohne Werkzeug auswechseln. Hat man sich an die Bewegung gewöhnt kann man später wieder das passende Elastomer einsetzen und dadurch den Komfort des Sattels deutlich erhöhen. Der 611er active ist deutlich Komfortabler als sein Vorgänger der 611er ohne active System.

Wer bisher konventionelle Fahrradsättel fährt benötigt eine längere Eingewöhnungszeit. Die Polsterung ist recht hart und die Sitzknochen sind meist nicht an den hohen Druck gewöhnt.

Bei normalen Sätteln verteil sich der Druck über die Sitzknochen und den Damm auf eine große Fläche.
Bei den SQlab Stufensätteln wird der meiste Druck auf die Sitzknochen verlagert. Das kann am Anfang zu Beschwerden führen, die aber nach einigen Fahrten gänzlich verschwinden.

Um die Eingewöhnung abzukürzen sollte man eine Radhose mit hochwertigem Sitzpolster tragen. Zusätzlich kann man die Haut um die Sitzknochen schonen und die Eingewöhnung reduzieren, indem man eine Gesäßcreme verwendet. Diese verhindert das die Haut austrocknet und durch den erhöhten Druck wund scheuert.

Während der Test- und Gewöhnungsphase solltest Du etwas kürzerer Stecken fahren aber dafür regelmäßig, das heißt mindestens 3 mal pro Woche. Nach 2 bis 3 Wochen hast Du Dich an den Sattel gewöhnt.

 

Neue Varianten des Klassikers SQlab 611

 

Den 611 active gibt es auch in der neuen Ergowave Doppelstufen Sattelform.

Die Version 611 Ergowave active mit S-Tube Sattelstreben gibt es in den breiten 13,14 und 15 Zentimeter.

Die Version 611 active mit Sattelstreben aus Carbon ist das leichteste Modell mit Doppelstufe.

Und zuletzt die Standardversion 611 CrMo ohne Active Dämpfung. Der günstige Einstieg in die 611er Klasse.

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Mein Testfazit zum SQlab 611 active CrMo

 

Ich fahre schon viele Jahre SQlab Sättel. Mit den Standard Sätteln hatte ich immer Taubheitsgefühle und Druckschmerzen. Aus lauter Verzweiflung habe ich damals die Polsterung der Sattelnase entfernt um den Druck zu reduzieren.

Als dann SQlab mit dem ersten Stufensattel auf den Markt kam hat sich mein Sattelproblem erledigt. Seit dieser Zeit fahre ich auf allen meinen Rädern SQlab Sättel. Der 611er active ist derzeit einer der komfortabelsten Mountainbikesättel am Markt.
Zurzeit habe ich außer dem 611er, noch die Modelle 612 Ergowave, 610 und 602 im Einsatz.

Wenn man sich einmal an die SQlab Sättel gewöhnt hat ist das Fahren mit einem normalen Fahrradsattel unangenehm, man spürt sofort den erhöhten Druck im Dammbereich.

 

Crash Replacement und Garantieverlängerung

 

Wird Dein Sattel bei einem Sturz so stark beschädigt das er nicht zu reparieren ist, erhältst Du beim Kauf eines neuen SQlab Sattels einen Rabatt von 50%.
Voraussetzung ist die Registrierung deines SQlab Sattels auf der Webseite von Sqlab.
Durch die Registrierung verlängert sich auch automatisch die Garantie für dein SQlab Produkt von 24 auf 36 Monate.
Hier gehts zur Registrierung:
https://www.sq-lab.com/de/support/crash-replacement-36-monate-garantieverlaengerung.html

Technische Daten: Herstellerangaben

 

Erhältliche Breiten in cm:                13, 14, 15
Einsatzbereich:                                  Mountainbike
Länge in cm:                                      30,2
Gewicht in g:                                      285, 286, 290
Entlastung Dammbereich in %:      75
Material Streben:                              CrMo
active Technologie:                           Elastomere soft, medium, hard
max. Belastung in kg:                       100  

Tatsächliches Sattelgewicht von mir gewogen:     312 Gramm bei 14 Zentimeter Sattelbreite

 

Der Sqlab 611 Active CrMo wiegt in der Breite 14 Zentimeter 312 Gramm

Der Sqlab 611 Active CrMo wiegt in der Breite 14 Zentimeter 312 Gramm


Kommentare


Armin 5. April 2023 um 9:46

Hallo Tim,

ich nutze auf allen meinen Bikes die Stufensättel von SQlab und muss mich dbei nicht am Lenker abstützen. Wichtig bei der Montage ist, dass der Abstand zum Lenker reduziert wird, damit man mit den Sitzbeinhöckern auf der hinteren Stufe sitzt.
Wenn man permanent nach vorne rutscht kann man auch die Sattelnase etwas anheben.
Von Vorteil ist es bei den Stufenbsätteln wenn man hauptsächlich auf seinen Sitzbeinhöckern sitzt.
Wenn Du eher auf dem Schambein sitzt, hast Du das Problem, dass du auf den SQlab Sätteln nach vorne rutschst.
https://bikesattel.de/schmerzfrei-auf-dem-fahrradsattel/#Fahrradsattel-8211-Kontaktzonen

Viele Grüße Armin


Tim 4. April 2023 um 22:28

Der 612er hat ein Jahr und über 8000km okay’ish am Rennrad funktioniert und die Arme trainiert. Konnte quasi nicht freihändig fahren und bin immer nach vorne gerutscht, was dann richtig übel für den Schambeinbogen wird. Man drückt sich dauerhaft in eine Art „Brücke“ welche Sitzbeinknochen über ein leichtes Hohlkreuz und die Arme verbindet. Alles was bei einem normalen Sattel besser verteilt wird ist dann eben auf den Handgelenken.

Kann auch bestätigen, er muss sehr weit nach vorne, dann kann man ihn ganz okay’ish nutzen.

Ist in meinen Augen insgesamt kein guter „Tradeoff“, löst ein Problem an einer Stelle und verursacht mindestens zwei an einer anderen Stelle. Gerade Leute die zum Hohlkreuz neigen haben hier stark das nachsehen. Denke der Sattel funktioniert nur bei bestimmten Konstellationen als Problemlöser, weil sonst wäre die Bauform deutlich weiter verbreitet.

Fahre nun lieber einen Sattel auf dem ich halt finde und nutze eine gute Radhose. Jemand der vielleicht nur eine Stunde am Stück fährt hat natürlich den Vorteil das die Weichteile auch ohne Radhose nicht leiden. Aber für mich für Endurance oder überhaupt etwas längere Ausfahrten ungeeignet.


Armin 2. Juli 2022 um 17:44

Hallo Klaus,

ich glaube Dein Problem liegt weniger am Sattel sondern an der Sitzposition.
Vermutlich ist Dein Sattel zu weit hinten montiert, dadurch sitzt Du zwangsläufig auf dem schmalen Teil des Sattels direkt auf Deinem Damm.

SQlab Sättel entlasten sehr gut diesen Bereich aber nur wenn man mit den Sitzbeinhöckern auf dem hinteren breiten Teil des Sattels sitzt. Durch die Stufenform werden SQlab Sättel ca. 2 bis 3 cm weiter nach vorne montiert, im Vergleich zu konventionellen Fahrradsätteln.

Deine verbauten Suntour-Stützen verstärken das Problem noch, da sie einen Versatz nach hinten von 25mm haben, der sich beim Einfedern noch vergrößert.
Wenn dann Deine Fahrradrahmen eher etwas zu groß sind, wird der Abstand zum Lenker noch weiter und du musst auf dem Sattel nach vorne rutschen, genauso wenn Du in die Aeroposition mit Deinem Tria-Aufsatz gehst.

Du solltest Deine Sitzposition auf dem Rennrad und MTB von einem Experten überprüfen lassen und ihm Deine Beschwerden schildern.

Das ist natürlich nur meine Vermutung aufgrund Deiner Schilderung. Wenn Du möchtest kannst Du mir gerne Fotos oder Videos senden die Dich beim Fahren von der Seite zeigen, damit ich mir ein besseres Bild machen kann.

Du solltest auf jeden Fall auch Deine Sattelhöhe überprüfen, wenn der Sattel nur 1 cm zu hoch ist rutscht Dein Becken hin und her und dabei wird der Damm wund.
https://bikesattel.de/sattelhoehe-einstellen/#Sattelhoehenberechnung-mit-der-Huegiformel

Ich hoffe meine Antwort hilft Dir weiter.
Ich würde mich freuen wenn Du mir eine Rückmeldung gibst ob ich richtig gelegen habe mit meiner Vermutung und ob Du Deine Beschwerden beseitigen konntest.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Armin


Klaus 2. Juli 2022 um 11:25

Hallo Alex,
ich fahre mich auf meinem Rennrad (auch mit Tri-Aufsatz) und auch auf meinem MTB (Hardtail) regelmässig im Bereich des Dammes wund. Entlastet der SQlab 611 in diesem Bereich? Ein Sattel mit Aussparung im vorderen Sattelbereich hat da keine Entlastung gebracht, da die Problemzone weiter hinten liegt.
Über einen Rat würde ich mich sehr freuen.
Gruß
Klaus


Armin 1. März 2021 um 10:44

Hallo Alex,

ich bin ein Fan des alten 611er ohne Ergowave. Mein Fahrstil ist eher statisch, das bedeutet das ich Touren fahre und lange auf der hinteren Stufe sitze. Der alte 611er hat eine größere Stufe und mehr Druckentlastung als die neuen Ergowavemodelle.
Bei aktiver Fahrweise auf dem MTB würde ich er zur Ergowave Version tendieren.

Viele Grüße Armin


Alex 27. Februar 2021 um 19:09

Hi, ich fahre auch den 610 Ergowave in der Breite 16. die 611er würden mich reizen auch wenn es sie nur bis 15cm gibt.
Den „alten“ 611er active gibt es gerade für ~100€ – aber eben ohnre Ergowave wie ich es vom 610er gewöhnt bin.
Wie ist Deine Erfahrung würdest Du es „risikieren“ den 611 active ohne Ergowave zu nehmen oder sagst Du es macht gar keinen Unterschied weil die Stufe bei beiden vorhanden ist, wenn beim Ergowave auch stärker ausgeprägt ist/zu sein scheint?

Ansonsten käme ich nicht zum active und würde entweder wieder den 610 Ergo oder vielleicht auch einen 611er ohne Ergo nehmen.


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